Enterprise 2.0
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Die Zahl der berufstätigen Bevölkerung im Dienstleistungs- und Wissenssektor steigt durch die fortschreitende Globalisierung und Digitalisierung seit Jahren rasant an. Derzeit stellen sog. Wissensarbeiter in den Vereinigten Staaten bereits mehr als 70% der Erwerbstätigen und erarbeiten über 60% der gesamten Wertschöpfung. Die revolutionäre Neuordnung der (weltweiten) Verteilung von Wissen und Informationen führt zu deutlichen Machtverschiebungen hin zu digital versierten Individuen, Institutionen und Volkswirtschaften. Der effektive, effiziente und kreative Umgang mit Informationen, Wissen und (neuen) Medien, ist daher bereits heute eine wichtige Schlüsselqualifikation. Die grundlegende Neuauslegung der Definition von Arbeit führt dabei immer stärker zu einer dichotomen Ausrichtung der Arbeitswelt. Auf der einen Seite häufen sich die Hinweise auf eine extreme Unzufriedenheit von Menschen mit ihrer individuellen Arbeitssituation, auf der anderen Seite zeichnet sich die neue Arbeitswelt durch eine noch nie dagewesene Freiwilligkeit aus. Menschen investieren über die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten des „Web 2.0“ einen beachtlichen Teil ihrer Freizeit in die gemeinschaftliche Erstellung von teils hochkomplexen und innovativen Produkten im Rahmen von Open Source Projekten. Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie von dieser Entwicklung profitieren und negative Effekte minimieren können. Dieses Buch möchte Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern in der Wirtschaft eine Antwort auf die Frage geben, was „Enterprise 2.0“ ist bzw. ausmacht und welche Chancen und Risiken mit der sozio-technischen Neuausrichtung von Unternehmen verbunden sind. Im ersten Teil werden daher zunächst die theoretischen und praktischen Grundlagen rund um das Thema Enterprise 2.0 vorgestellt. Der zweite Teil zeigt Möglichkeiten zur Auswertung und Interpretation der umfangreichen Informations- und Wissensspeicher in einer Enterprise 2.0 auf. Die langjährige Erfahrung des Autors mit der Integration und Nutzung eines Corporate Wikis erlauben eine kritische Betrachtung der netzwerkanalytischen Auswertungsergebnisse. Hier zeigt sich die bekannte Weisheit, dass nicht alles technisch, rechtlich und analytisch Machbare auch aus ökonomischen Gesichtspunkten umgesetzt werden sollte. Gleichzeitig werden Wege aufgezeigt, wie die netzwerkanalytische Auswertung der umfangreichen (Meta-)Daten eine Entscheidungshilfe bei der sozio-technischen Neuausrichtung von Unternehmen sein kann. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Wirkung eines Enterprise 2.0-Produktes auf die Organisationsstruktur einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Im Rahmen der Begleitung der Einführung und Nutzung eines Enterprise 2.0-Produktes (Microsoft Sharepoint) über die Zeitdauer von mehr als einem Jahr konnten unterschiedliche organisatorische und informationssystemtechnische Faktoren vor und einige Zeit nach der Systemeinführung miteinander verglichen werden. Die Ergebnisse decken interessante und in der Form und Klarheit teils unerwartet robuste Wirkungszusammenhänge auf.