Seokjojeon Ensemble
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Schon während meines Studiums der Architektur in Korea war der Denkmalschutz einer der Schwerpunkte und auch das Thema meiner Masters Thesis. Es handelte sich dabei um traditionelle Holzkonstruktion koreanischer Wohnhäuser. In der Masters Thesis, mit der ich mein Studium der Innenarchitektur abschloss, ging es um Umnutzungsstrategien historischer Bauten. Mein Interesse an beidem vertiefte sich, als ich mich näher mit moderner Architektur in Korea zu beschäftigen begann. Denn Denkmalschutz kann sich nicht auf die traditionelle Architektur beschränken und Umnutzung läuft oft dem Denkmalschutz zuwider. Also müssen Umnutzung und Denkmalschutz miteinander einhergehen. Zwangsläufig stieß auf die Architektur, die in der Zeit der Abhängigkeit Koreas von Japan in meinem Land Fuß gefasst hat. Diese Architektur hatte bis dahin kaum Beachtung gefunden, da sie eben politisch als untragbar gegolten hatte und immer noch gilt, deshalb auch nicht unbedingt als erhaltenswert gilt. Zweifellos ist die Abneigung gegen diese Architektur wegen des Übergriffs Japans auf Korea verständlich. Doch gewann sie in letzter Zeit eine gewisse baugeschichtliche Geltung; eine gründliche Erforschung allerdings stand aus, bis ich sie vor fünf Jahren zu unternehmen begann. Viele Zeugnisse dieser Architektur waren schon zerstört oder im Zuge einer Umnutzung nicht nur verändert, sondern auch beschädigt worden, unter anderem auch das so genannte Seokjojeon Ensemble, bestehend aus einem Palast, einem Museum und einem Garten. Das Ensemble ist von großer Bedeutung, weil es verschiedene aus Europa überkommene Baustile und Bauweisen veranschaulicht, so dass es eine genaue Analyse und deren Dokumentation nahelegte. Das Ergebnis dessen ist diese Arbeit.