Asien – Geschichte, Konflikte, Transformationen
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Die Staaten und Regionen Asiens wandeln sich tiefgreifend. Dieser Prozess findet seinen Ausdruck in politischen, wirtschaftlichen sowie kulturellen Umbrüchen und Transformationen. Viele sehen darin die Möglichkeit für ein besseres Leben. Doch auch Befürchtungen werden laut, denn gleichzeitig sind zunehmende Gewalt und Umweltzerstörung mit allen daraus resultierenden Konsequenzen zu beobachten. Es gibt somit ein großes Interesse und viele Fragen an Asien als den bevölkerungsreichsten Kontinent und seine Entwicklungen. Doch die Antworten auf diese Fragen fallen z. T. äußerst unterschiedlich und kontrovers aus und sind – natürlich – auch vom Standpunkt der Betrachter abhängig. In diesem Buch sind Vorträge von Asienkennern und -forschern aus den Jahren 2009 bis 2011 versammelt. Ziel dieser Vortragsreihe ist es, die zunehmende Bedeutung Asiens im und auf das Weltgeschehen durch Analysen der inner- und zwischenstaatlichen Prozesse der Länder dieser Regionen besser zu verstehen. Die Organisatoren dieser Reihe halten dies für notwendig, da die komplexen Entwicklungen in Asien zu oft verkürzt dargestellt werden und sich die Lücke zwischen den Realitäten dieser Länder und ihrer Wahrnehmung durch uns in Europa ausweitet. Die Artikel dieser Publikation behandeln verschiedene Länder und unterschiedliche Fragestellungen quer durch den asiatischen Raum. Wichtige Themen sind (partei-)politische Entwicklungen, Identität, Gewalt und religiöser Fundamentalismus. Uta Schöne stellt in ihrem Beitrag die komplexen Herausforderungen dar, vor denen die Parteien der Mongolischen Republik stehen. Diethelm Weidemann fragt mit Blick auf Pakistan, inwieweit systemische bzw. strukturelle Fragen zur Analyse der gesellschaftlichen Prozesse hingezogen werden sollen. Michael Schied und Arne C. Seifert erläutern, welchen Platz der religiöse Fundamentalismus in Indien bzw. Zentralasien einnimmt und wie er wahrgenommen werden kann. Marléne Neumann und John P. Neelsen beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Staat und Ethnonationalismus in Indonesien (West-Papua) bzw. Sri Lanka. Beide stellen Fragen nach der näheren Zukunft dieser Staaten und kommen dabei zu unterschiedlichen Antworten. Helmut Ettinger schärft in seinem Beitrag die westliche Sichtweise auf Asien und macht in seiner Analyse von China die Komplexität seiner Gesellschaft deutlich. Diethelm Weidemann zeigt auf, zu welchen Verhängnissen, wie im Falle von Afghanistan, fortgesetzte Fehleinschätzungen der asiatischen Gesellschaften durch die Industriegesellschaften führen können. Nadja Charaby/Sara Poma Poma stellen in ihrem Beitrag die verschiedenen Herausforderungen dar, vor denen Staat und Gesellschaft Vietnams stehen. Auch wenn wir heute von der globalen und vernetzten Welt sprechen, so setzen sich ihre Entwicklungsprozesse doch in jeweils konkreten Gesellschaften um und durch. Um also das Zusammenwachsen der Welt besser zu verstehen, ist ein verstärktes Wissen um die Welt, ihrer Staaten und Nationen und die Vielschichtigkeit der dort ansässigen Völker notwendig. Der Band erhebt dabei mit Blick auf Asien weder Anspruch auf letzte Antworten noch auf Vollständigkeit, bietet aber sowohl empirisch-analytisch wie auch methodisch viele anregende Gedanken.