Empowerment
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Wird das Empowerment in das Personalmanagement als eine arbeitsorganisatorische, stets mit dem Ziel der Produktivitätssteigerung durchgeführte Optimierungsstrategie angesehen, so unterscheidet sich davon das Motiv für die Eingliederung des Konzepts in die Pflege. Zwei Gründe lassen sich hierfür vor allem stark machen: Der Pflegesektor stellt, erstens, einen Non- Profit-Sektor dar, in dem der mögliche unternehmerische Profit aufgrund der halböffentlichen Organisation des Entlohnungssystem häufig nach oben hin gedeckelt ist. Der wirtschaftliche Boom der Pflegedienste in den letzten Jahren steht dieser Beschreibung nur scheinbar entgegen (vgl. Glaser 2006, S. 43). Die kontrollierten Verhandlungen zwischen den Krankenkassen und den Trägern der freien Wohlfahrt über die Entlohnung von Pflegedienstleistungen verhindern eine zügellose Profitorientierung in vielen Pflegeeinrichtungen. Zum anderen zielt die Pflege – allen voran die Altenpflege – auf die Unterstützung von Menschen ab. Bei der Pflege handelt es sich um einen helfenden Beruf. Die Orientierung am unternehmerischen Profit würde hier gegen ein berufliches Ethos verstoßen, dass von den Pflegekräften gerade nicht aus finanziellen Gründen, sondern aus einer eher altruistischen Orientierung am leidenden, mindestens aber hilfsbedürftigen Menschen heraus ergriffen wurde. Das Empowerment in der Personalführung von Altenpflegeeinrichtungen kann aus diesen Gründen nicht genau derselben Rationalität folgen wie die in rein aus Gründen der Gewinnmaximierung betriebenen Unternehmen.