Nominalkomposita im Deutschen und in Yorùbá
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Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Betrachtung von Kompositabildungen im Deutschen und in Yorùbá-Sprichwörtern in Bezug auf den Transferprozess von Yorùbá-Nominalkomposita ins Deutsche. Trotz der Tatsache, dass die Nominalkomposita der Deutschen und der Yorùbá-Sprache eine binäre Struktur aufweisen, zeigen sie weitgehende Unterschiede in ihrer formalen Struktur und auch in ihrer Häufigkeit in Sprichwörtern. Die Analyse hat bewiesen, dass die Yorùbá-Sprache keine Nominalkomposita mit Fugenelement kennt. Außerdem sind Nominalkomposita mit verbalem erstem Glied im Deutschen sehr verbreitet, in Yorùbá dagegen nicht. Die phonetischen Prinzipien der Yorùbá-Komposita, der Vokalausfall und Assimilation kommen nicht bei den deutschen Nominalkomposita in Erscheinung. Für das Deutsche ist Assimilation und Vokalausfall gänzlich irrelevant. Es gibt bei der Nominalkomposita im Deutschen die Abfolge: Determinans – Determinatum. In Yorùbá dagegen gibt es die Abfolge: Determinatum – Determinans. Probleme bei der Wiedergabe der Yorùbá-Nominalkomposita ins Deutsche treten vor allem dann auf, wenn die Beziehung zwischen Determinatum und Determinans nicht beachtet ist und wenn die kulturellen Spezifika und Differenziertheiten des AS-Texts/ZT-Texts nicht in Betracht gezogen sind. Um eine Übersetzung realisieren zu können, benötigt der Übersetzer linguistisches Wissen über die Bildungskonventionen sowohl in Yorùbá als auch im Deutschen. Eine vergleichende Analyse der zwei Sprachen zeigt deutlich, dass die deutsche Sprache mehr morphologische Merkmale als die Yorùbá-Sprache hat, aber bei näherer Betrachtung der Sprichwörter der zwei untersuchten Sprachen, finde ich heraus, dass die Yorùbá-Sprichwörter mehr Nominalkomposita aufweisen als die deutschen Sprichwörter.