Der Freitod, der Arzt und das Recht
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Euthanasie stellt in der heutigen Zeit ein gleichwohl interessantes wie schwieriges Thema dar. Die Suche nach Klarheit zur Frage des „richtigen“ Umgangs mit dem Tod ist eine Suche mit vielen Unbekannten, subjektiven Wertehaltungen und staatlichen Befugnissen sowie Eingriffen, die kritisch ihrem Nutzen nach zu hinterfragen sind. Besonders die Haltung Deutschlands zu dem Thema nimmt eine Ausnahmestellung in dem globalen Fortschritt im Umgang mit Euthanasie ein. Dieses Buch soll Ursachen hierfür aufzeigen. Warum ist es so schwierig in Deutschland über Euthanasie zu diskutieren? Ist die Problemlage diesbezüglich gesellschaftlichen Ursprungs? Geführte Diskussionen erhalten durch zu einseitige Argumentationsweisen wenig Platz für Fortschritt, wobei die grundlegende Frage zu klären ist, was Fortschritt bei Euthanasie bedeutet. Eine Gesetzesformulierung erscheint hier denkbar, wie am Beispiel der Niederlande geschehen, oder eine konstruktive Auseinandersetzung mit Euthanasie durch richtungsweisende gerichtliche Entscheidungen, wie es auf Kanada zutrifft. Jedoch könnte unter Fortschritt im Umgang mit Euthanasie auch das hinzugewonnene Verständnis gemeint sein, offener und objektiver hiermit umzugehen. Es bleibt in der Arbeit zu klären, inwieweit Deutschland den vermeintlichen Fortschritt von anderen Ländern übernehmen kann, inwieweit dies ethisch in das Gesellschaftsbild transferierbar ist und ob die staatsrechtlichen Grundstrukturen und die Staatstheorie dieses überhaupt zulassen.