Senza titolo: Nunzio - Dessi
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Schon seit über zwanzig Jahren pflegt die Sammlerin Margit Biedermann eine enge Beziehung zur Kunst und den Künstlern der 'Nuova scuola romana' (Neue römische Schule) oder auch 'Officina di San Lorenzo' (Labor – und / oder – Werkstatt von San Lorenzo). Dabei handelt es sich um eine Gruppe römischer Künstler, die seit den 1970er Jahren in den Räumen und improvisierten Ateliers der stillgelegten Nudelfabrik Cerere im Stadtviertel San Lorenzo arbeiteten und zu denen auch Nunzio (*1954) und Gianni Dessì (*1955) gehörten. Die Künstler verband jedoch schon damals weniger eine bestimmte Programmatik (SENZA TITOLO), sondern vielmehr eine gewisse Haltung und Poetik. In deren Zentrum steht – nach den Reduktionen von Konzept-Kunst, Minimal-Art und Arte Povera – eine erneute, individuelle Beschäftigung mit den ästhetischen Werten und Ausdrucksfähigkeiten von Malerei und Bildhauerei. Der Katalog dokumentiert nicht nur die Ausstellungsansichten mit Werken von Nunzio und Dessì, er ordnet auch ihr OEuvre ein und erläutert ihre jeweiligen Arbeitsweisen. Die Skulpturen und Installation von Nunzio und die Werke von Dessì, die sich auf der Schnittstelle von Malerei und Skulptur befinden, bilden einen Kontrast, der ihre jeweiligen Eigenheiten hervorhebt. Da sind die verkohlten Hölzer, das Blei bei Nunzio und die genreübergreifenden Konzeptionen von Dessì, die die Möglichkeiten des Metaphorischen ausloten. Man muss dieser Kunst aus Italien nicht gleich einen Namen geben, SENZA TITOLO macht neugierig und regt zum unvoreingenommenen Betrachten ein.