Outsourcing-Modelle in der genossenschaftlichen FinanzGruppe
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Die genossenschaftliche FinanzGruppe ist seit jeher ein arbeitsteilig organisiertes Unternehmensnetzwerk. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich dieses Netzwerk stark ausdifferenziert und die Entwicklung der Arbeitsteilung ist von vielen Faktoren beeinflusst worden. Nicht nur ökonomische Determinanten, sondern auch verbundpolitische Überlegungen und die Nutzung situativer Gelegenheiten. Nicht überraschend ist die Entwicklung der konkreten Binnenstrukturen ein immer präsentes Thema, das auch vielfältige Interessen zum Ausdruck bringt, die den FinanzVerbund kennzeichnen. Die Optimierung der Arbeitsteilung, die kontinuierliche Suche nach einer weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit, bringt neue Formen der verbundinternen Kooperation hervor, die auch mit zusätzlichen Regeln und Unternehmen verbunden sind. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Gruppe, die auch durch die Erhöhung der Effizienz der Genossenschaftsbanken erreicht werden soll, dies vor allem durch organisatorische Veränderungen, die Größen- und Kompetenzvorteile nutzen können. Waren Fusionen über einige Jahre eine häufig praktizierte Maßnahme, so stehen heute Überlegungen zu einer internen Prozessoptimierung sowie zu Aktivitäten des Outsourcings im Mittelpunkt. Johannes Spandau untersucht in seiner Dissertation diesen Optimierungsprozess auf der Grundlage ökonomisch-theoretischer Überlegungen. Den Kern bildet eine großangelegte empirische Untersuchung, in die alle deutschen Genossenschaftsbanken einbezogen wurden. Im Ergebnis kann er in der nun vorgelegten Arbeit bisher nicht vorhandene Informationen über ihre Outsourcing-Strategien, die mit ihnen verbundenen Zielsetzungen und Hemmnisse sowie die Erfolgsfaktoren und die geplanten Maßnahmen vorstellen. Auf dieser Grundlage entwickelt er Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Gestaltung der Unternehmensgrenzen in der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Die empirische Erhebung konnte nur durch die Unterstützung zahlreicher Genossenschaftsbanken und Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe durchgeführt werden. Zahlreiche Personen waren bereit, die komplexen Themen immer wieder zu diskutieren und sich an der umfangreichen Befragung zu beteiligen. Ihnen sei dafür herzlich gedankt. Mein besonderer Dank gilt dem Schwäbisch Hall Kreditservice AG, hier besonders Herrn Dr. Christoph Rechtien und Herrn Martin Schmelzer, sowie der Forschungsgesellschaft für Genossenschaftswesen Münster e. V. Die Arbeit richtet sich gleichermaßen an Personen, die Banken leiten und gestalten sowie an solche, die sie erforschen. Erstmals können sie auf eine umfassende empirische Grundlage zur Outsourcingpraxis in der genossenschaftlichen FinanzGruppe zurückgreifen, die bisher nicht verfügbar war. Münster, im September 2012 Univ.-Prof. Dr. Theresia Theurl