Weltkulturerbe Konstantinbasilika Trier
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Im Jahr 1972, also vor genau 40 Jahren, trat die Welterbekonvention der UNESCO in Kraft, ein sehr bekanntes und extrem wirkungsvolles Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. Der Kerngedanke dieser Konvention ist, dass herausragende Kulturstätten und großartige Naturlandschaften dieser Erde ideeller Besitz der gesamten Menschheit sind. UNESCO-Welterbestätten werden immer mehr zu Tourismus-Magneten und das Label ist auch deshalb sehr begehrt. Die derzeit auf der Liste verzeichneten 962 Kultur- und Naturerbestätten aus 157 Staaten zeigen eine enorme Palette der Menschheitsgeschichte. Aber mit dem Eintrag darauf geht ein Staat auch die Verpflichtung ein, sich um den Schutz und den Erhalt der Stätte zu kümmern. So ist die Konvention in der Denkmalpflege und Restaurierung oft ein gutes Instrument, Gefahren von unserem Kultur- und Naturerbe abzuwehren. Diesen besonderen Schutz genießt die sog. Konstantinbasilika seit 1986 als Teil des UNESCO-Welterbes „Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier“. Im 3.?? und 4.??? Jahrhundert von den römischen Kaisern Constantius (293–306) und Konstantin (306?–337) als Empfangshalle des kaiserlichen Palastes erbaut, zeigt dieser römische Großbau trotz seiner wechselvollen Geschichte als Burg, Bischofsresidenz und protestantischer Kirche (seit 1856), noch immer Reste seiner farbenprächtigen römischen Fassadendekoration. Angesichts der enormen kulturhistorischen Bedeutung dieser Fassadenmalerei hat sich das Land Rheinland-Pfalz als Eigentümerin der sog. Konstantinbasilika für ein Forschungsprojekt entschieden, dessen Ziel die bestmögliche Erhaltung der Malereireste ist. Teil des Projekts ist auch die von Prof.?? Dr.?? Nicole Riedl konzipierte internationale Kon-ferenz, deren Tagungsband hiermit vorgelegt wird, denn „es ist entscheidend, an einem solchen Bau Methoden zu diskutieren’’, wie Prof.?? Dr.?? Michael Petzet, Präsident von ICOMOS Deutschland, gleich in seinem Grußwort deutlich machte. Rund 150 Fachleute waren aus der ganzen Bundesrepublik, Österreich, Italien, Polen, Tschechien, Luxemburg und Kroatien im April 2011 nach Trier gereist, um 20?? Vorträgen aus sehr verschiedenen Fachdisziplinen zu folgen, bei spannenden Fragen nachzuhaken und die Befunde vor Ort zu erleben. Eingeladen hatten dazu das Deutsche Nationalkomitee von ICOMOS in Zusammenarbeit mit der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung LBB. Das Hornemann Institut der HAWK unterstützte entsprechend seines satzungsgemäßen Auftrages den Wissenstransfer, also die Tagung sowie dieses Buch.