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Neuartige Adenoviren nicht-humaner Primaten: hohe genetische Diversität und Hinweise auf Rekombinationen und zoonotische Übertragungen
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AuszugDas Wirtsspektrum der meisten pathogenen Erreger ist nicht streng auf eine einzige Wirtsart beschränkt, weshalb Zoonosen eine große Rolle für die öffentliche Gesundheit spielen. 61% der weltweit volksgesundheitlich relevanten Bakterien, Viren und Parasiten sind tierischer Herkunft. Berücksichtigt man nur Krankheiten, die in den letzten 30 bis 40 Jahren neu oder erneut in die menschliche Population getragen wurden, so ist der Erregeranteil zoonotischen Ursprungs auf 75% gestiegen. Aus diesem Grund rücken Zooanthroponosen immer mehr in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Bei der Entstehung von Zooanthroponosen spielen heutzutage anthropogene Veränderungen der Umwelt eine übergeordnete Rolle, wie etwa das Eindringen in unberührte Ökosysteme, deren Zerstörung und Fragmentierung und der daraus resultierende Rückgang der Biodiversität. Auch bei der Haustierhaltung oder Jagd kann es zu einer Erregerübertragung kommen. Generell kann jede Schnittstelle zwischen Mensch und Tier Raum für potentielle Übertragungen schaffen. Erreger, die Affen infizieren, sind von besonders großer Bedeutung, da Affen als unsere nächsten lebenden Verwandten die geringste Speziesbarriere für Erreger darstellen. Aus diesem Grund sind ihre Pathogene mögliche Kandidaten für zoonotische Übertragungen. Nur 0,5% der weltweit vorkommenden Vertebraten sind Primaten, aber 20% der großen Volkskrankheiten sind auf Erreger simianer Herkunft zurückzuführen, wie beispielsweise HIV und Malaria. Um das von Affen ausgehende zoonotische Potential abschätzen zu können, ist es besonders wichtig zu erfahren, welche Erreger in Affen zirkulieren und wie diese beschaffen sind. Hier sollte der Schwerpunkt nicht allein auf solche mit hoher Pathogenität gelegt werden, sondern auch ubiquitär vorkommende moderat pathogene Erreger sollten auf ihr zoonotisches Potential untersucht werden, wie beispielsweise Adenoviren. Adenoviren sind unbehüllte ikosahedrische Viruspartikel und zeichnen sich durch ihre hohe Tenazität aus. Ihre Diversität führte zur Definition zahlreicher Genera, Spezies und Serotypen. Ihr Genom besteht aus einer linearen Doppelstrang-DNA und die molekulare Evolution humaner Adenoviren wird durch illegitime Rekombination beschleunigt. Infektionen mit ihnen verlaufen bei Mensch und Tier in der Regel subklinisch; nur wenige Adenoviren sind obligat pathogen. Bei immunsupprimierten Patienten jedoch ist ein breites Spektrum von Erkrankungen auf Adenoviren zurückzuführen, welche insbesondere bei Auftreten einer Virämie zu schweren Verläufen führen können. In der Veterinärmedizin spielen Adenoviren bei Hunden, Geflügel und Rindern eine Rolle. Welche adenoviralen Serotypen bei wild lebenden Affen und Menschenaffen zirkulieren, wie häufig sie vorkommen und welche Auswirkungen eine Infektion mit Adenoviren für die Tiere hat, ist weitestgehend unbekannt. Dank Kooperationen zwischen der Nachwuchsgruppe 2 des Robert Koch-Instituts und diversen Arbeitsgruppen in West-, Zentral- und Ost-Afrika ist es gelungen, eine große Menge Probenmaterial aus wildlebenden Affen und Menschenaffen zu sammeln. Sie bildet eine optimale Voraussetzung, um sich folgenden Fragestellungen zu widmen: (i) Kommen Adenoviren bei wildlebenden Primaten vor? (ii) Wie sind ihre phylogenetischen Eigenschaften? (iii) Besteht Potenzial einer zoonotischen Übertragung zwischen Menschen und nicht menschlichen Primaten? (iv) Lassen sich Rekombinationen bei simianen Adenoviren beobachten? Die Beantwortung dieser Fragen ist Zielsetzung der vorliegenden Promotionsarbeit.
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Neuartige Adenoviren nicht-humaner Primaten: hohe genetische Diversität und Hinweise auf Rekombinationen und zoonotische Übertragungen, Diana Wevers
- Jazyk
- Rok vydání
- 2012
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- Titul
- Neuartige Adenoviren nicht-humaner Primaten: hohe genetische Diversität und Hinweise auf Rekombinationen und zoonotische Übertragungen
- Jazyk
- anglicky
- Autoři
- Diana Wevers
- Vydavatel
- mbv, Mensch-und-Buch-Verl.
- Rok vydání
- 2012
- ISBN10
- 3863872517
- ISBN13
- 9783863872519
- Kategorie
- Skripta a vysokoškolské učebnice
- Anotace
- AuszugDas Wirtsspektrum der meisten pathogenen Erreger ist nicht streng auf eine einzige Wirtsart beschränkt, weshalb Zoonosen eine große Rolle für die öffentliche Gesundheit spielen. 61% der weltweit volksgesundheitlich relevanten Bakterien, Viren und Parasiten sind tierischer Herkunft. Berücksichtigt man nur Krankheiten, die in den letzten 30 bis 40 Jahren neu oder erneut in die menschliche Population getragen wurden, so ist der Erregeranteil zoonotischen Ursprungs auf 75% gestiegen. Aus diesem Grund rücken Zooanthroponosen immer mehr in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Bei der Entstehung von Zooanthroponosen spielen heutzutage anthropogene Veränderungen der Umwelt eine übergeordnete Rolle, wie etwa das Eindringen in unberührte Ökosysteme, deren Zerstörung und Fragmentierung und der daraus resultierende Rückgang der Biodiversität. Auch bei der Haustierhaltung oder Jagd kann es zu einer Erregerübertragung kommen. Generell kann jede Schnittstelle zwischen Mensch und Tier Raum für potentielle Übertragungen schaffen. Erreger, die Affen infizieren, sind von besonders großer Bedeutung, da Affen als unsere nächsten lebenden Verwandten die geringste Speziesbarriere für Erreger darstellen. Aus diesem Grund sind ihre Pathogene mögliche Kandidaten für zoonotische Übertragungen. Nur 0,5% der weltweit vorkommenden Vertebraten sind Primaten, aber 20% der großen Volkskrankheiten sind auf Erreger simianer Herkunft zurückzuführen, wie beispielsweise HIV und Malaria. Um das von Affen ausgehende zoonotische Potential abschätzen zu können, ist es besonders wichtig zu erfahren, welche Erreger in Affen zirkulieren und wie diese beschaffen sind. Hier sollte der Schwerpunkt nicht allein auf solche mit hoher Pathogenität gelegt werden, sondern auch ubiquitär vorkommende moderat pathogene Erreger sollten auf ihr zoonotisches Potential untersucht werden, wie beispielsweise Adenoviren. Adenoviren sind unbehüllte ikosahedrische Viruspartikel und zeichnen sich durch ihre hohe Tenazität aus. Ihre Diversität führte zur Definition zahlreicher Genera, Spezies und Serotypen. Ihr Genom besteht aus einer linearen Doppelstrang-DNA und die molekulare Evolution humaner Adenoviren wird durch illegitime Rekombination beschleunigt. Infektionen mit ihnen verlaufen bei Mensch und Tier in der Regel subklinisch; nur wenige Adenoviren sind obligat pathogen. Bei immunsupprimierten Patienten jedoch ist ein breites Spektrum von Erkrankungen auf Adenoviren zurückzuführen, welche insbesondere bei Auftreten einer Virämie zu schweren Verläufen führen können. In der Veterinärmedizin spielen Adenoviren bei Hunden, Geflügel und Rindern eine Rolle. Welche adenoviralen Serotypen bei wild lebenden Affen und Menschenaffen zirkulieren, wie häufig sie vorkommen und welche Auswirkungen eine Infektion mit Adenoviren für die Tiere hat, ist weitestgehend unbekannt. Dank Kooperationen zwischen der Nachwuchsgruppe 2 des Robert Koch-Instituts und diversen Arbeitsgruppen in West-, Zentral- und Ost-Afrika ist es gelungen, eine große Menge Probenmaterial aus wildlebenden Affen und Menschenaffen zu sammeln. Sie bildet eine optimale Voraussetzung, um sich folgenden Fragestellungen zu widmen: (i) Kommen Adenoviren bei wildlebenden Primaten vor? (ii) Wie sind ihre phylogenetischen Eigenschaften? (iii) Besteht Potenzial einer zoonotischen Übertragung zwischen Menschen und nicht menschlichen Primaten? (iv) Lassen sich Rekombinationen bei simianen Adenoviren beobachten? Die Beantwortung dieser Fragen ist Zielsetzung der vorliegenden Promotionsarbeit.