Die Bruderschaften
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In Australien ist manches anders als andernorts. So nennen sich die australischen Einprozenter eben nicht Biker sondern Bikies. Aber natürlich fasziniert diese Kultur in Australien auch über ihre Grenzen hinaus. Und wer sollte ein detaillierteres Buch schreiben können als Arthur Veno, „The Mad Professor“, wie er bei den Bikies heißt? Und als Professor geht er populärwissenschaftlich an die Sache heran. Natürlich ist das Buch schwerpunktmäßig auf Australien und die Szene in Australien ausgelegt, macht aber nicht Halt an der Küste des Kontinents. Denn The Mad Professor ist schon in seinem Geburtsland USA mit Bikern in Kontakt gekommen und fühlte sich magisch angezogen. Und so füllt er die Seiten des Buches mit Biker- und Bikie-Weisheiten, läßt viele Leute aus der Szene für sich sprechen, bewertet nicht und fällt schon gar keine Urteile. Er spricht das Gute, das Schöne ebenso wie das Hässliche an. Er sieht die Clubwelt so wie sie ist: Eine liebenswerte Familie in der sich auch mal bösartig gestritten wird und dann schnell die Fetzen fliegen. Und auch wenn er an der Monash University for Police and Justice tätig ist, so sieht er die Rolle der Polizei durchaus kritisch – vor allem den üblichen Provokationskanon. Und bei dem Thema Bikie-Verbot ist er ganz klar der Menschenrechtler. Und so hat er auch in der heißen Phase im Komitee mitgewirkt, welches sich entschieden dagegen ausgesprochen hat. Im Buch nimmt diese Diskussion allerdings nur wenig Platz ein, da es um die Geschichte der australischen Biker im Allgemeinen geht. Es ist ein Statement, eine Momentaufnahme und ein Denkmal zu gleich.