Verwaltete Kindheit
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Der Kinderheim-Skandal ist die vermutlich größte menschliche Tragödie der Zweiten Republik. Rund 100.000 Kinder wurden von Bund, Ländern oder Gemeinden – oder ihren Eltern – in Heime gegeben. Zumindest bis in die 1970er-Jahre herrschte in einigen dieser Institutionen ein gewaltsames, sadistisches Regime. Kinder wurden als schwererziehbar abgestempelt, mit Gruppenstrafen, Foltermethoden und sexuellem Missbrauch gebrochen. Erst 40 Jahre später kam das Ausmaß der Tragödie durch ehemalige Heimkinder ans Licht. Im Buch „Verwaltete Kinder – Der österreichische Heimskandal“ wird gezeigt, dass die himmelschreienden Zustände in vielen Kinderheimen der Öffentlichkeit bereits in den 1970er-Jahren bekannt waren. Politik, Verwaltung und Gewerkschaft bemühten sich erfolgreich, den Skandal zu vertuschen. Richter, Ärzte, Polizei unterstützten sie dabei tatkräftig. Medienvertreter und Wissenschaftler, die die Zustände ans Tageslicht bringen wollten wurden unter Druck gesetzt. Eine Sozialwissenschaftlerin und ein Journalist beleuchten die Hintergründe und zeigen auf, wie zehntausende Kinder verwaltet wurden, statt ihnen eine adäquate Erziehung und Ausbildung zukommen zu lassen.