Joëlle Tuerlinckx, Wor(l)(d)(k) in progress?
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‘WOR(L)(D)(K) IN PROGRESS?’ begleitet eine dreiteilige Retrospektive der belgischen Künstlerin Joëlle Tuerlinckx. An jedem Ausstellungsort - Wiels in Brüssel, Haus der Kunst in München und Arnolfini in Bristol – setzt Tuerlinckx einen anderen Schwerpunkt, den Verschiebungen in den Titeln entsprechend: Werk (WORK), Welthaltigkeit (WORLD) und Sprache (WORD) stehen in ständiger Beziehung zueinander und eilen dem unsicheren Fortschritt entgegen. Das retrospektivische Konzept ist auch in dieser Publikation präsent, die Aufsätze von Julienne Lorz, Catherine Mayeur, Dirk Snauwaert, Tom Trevor, sowie eine kurze Liste von Begriffen, die Joëlle Tuerlinckx verwendet, beinhaltet. ‘WOR(L)(D)(K) IN PROGRESS?’ ist ein Künstlerbuch, das Texte und Bilder zusammenbringt. Der umfangreiche Bildteil von Tuerlinckx ermöglicht die Erfahrung von vielfältigen Zeit- und Raumebenen, sowie den Fortschritt (progress) und Prozess der Künstlerin. Die belgische Künstlerin Joëlle Tuerlinckx (geb. 1958) zitiert in ihren Werken Gepflogenheiten, mit denen üblicherweise Archivmaterial präsentiert wird. Zeichnungen und Fundobjekte, Papier, Vitrinen, Zeitungen und Fotografien verbindet sie zu collagen- und skulpturhaften Arrangements. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, was vom 20. Jahrhundert bleibt, und welche Konventionen wir nutzen, um unser Wissen darzustellen. Darüber hinaus fragt Tuerlinckx nach der Beschaffenheit von Zeit: Ist sie nicht vielmehr dehnbar, als dass sie linear verläuft? Können wir unterschiedliche Ebenen gleichzeitig wahrnehmen, Vergangenheit und Gegenwart? Was begreifen wir als reale, und was als parallele Welt, was als Original, und was als Imitation? Und gibt es Dinge, die uns entschlüpfen, die sich unserer Wahrnehmung entziehen? Für ihren ersten großen Auftritt in einer deutschen Institution reaktiviert Joëlle Tuerlinckx frühere Werke, fügt aktuelle Teile hinzu und schafft neue Konstellationen.