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Autobiographisches Gedächtnis und Hippokampus bei chronisch schizophrenen Psychosen

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Beinahe jeder Moment unseres Lebens erfordert die Fähigkeit, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern. Für gesunde Menschen ist es selbstverständlich, auf persönliche Erinnerungen und Ereignisse, auf Details der eigenen Lebensgeschichte zurückzugreifen und sich mit diesen Erinnerungen zu identifizieren. Bei Personen mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenien wurde speziell das obiographische Gedächtnis trotz seiner Bedeutung im Rahmen der Identitätsentwicklung bislang kaum thematisiert, obwohl hier der meist frühe Krankheitsbeginn eine besondere Rolle spielen dürfte. Dabei stellen diese und andere kognitive Defizite neben Veränderungen des Erlebens und Verhaltens ein Kernmerkmal der Erkrankung dar. Entsprechend konnten anatomische und funktionelle Auffälligkeiten in für Gedächtnisleistungen wichtigen zerebralen Arealen wie dem Hippokampus bei Patienten mit Schizophrenie identifiziert werden. Auch wurde die Untersuchung älterer Patienten in der bisherigen Forschung vernachlässigt; gerade diesen kommt jedoch, bedingt durch demographische Entwicklungen, eine wachsende Bedeutung zu. Die Autorin untersucht ältere, von einer chronischen Schizophrenie betroffene Patienten. Diese wurden hinsichtlich ihrer obiographischen Erinnerungen und anderer neuropsychologischer Leistungen sowie ihres Hippokampusvolumens mit jüngeren Patienten sowie einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Eine Segmentierung des Hippokampus in einen anterioren und einen posterioren Teil erlaubt eine differenzierte Analyse dieser Effekte. Unter Berücksichtigung mehrerer Lebensabschnitte wird auch die Untersuchung des hippokampalen Einflusses beim Abruf von Erinnerungen aus verschiedenen Lebensphasen möglich. Als zentraler Befund lässt sich nachweisen, dass Beeinträchtigungen des obiographischen Gedächtnisses vor allem bei älteren, aber auch bei jüngeren Patienten mit einer chronischen Schizophrenie vorliegen. Damit verbunden sind deutliche Volumenreduktionen des linken Hippokampus. Neben einem ausführlichen Überblick über die empirische Befundlage werden die Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand eingeordnet und diskutiert.

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2013

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