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Ob „Krauthappel“ für die Wiener Sezession, „Kernöl-Elvis“ für den neuen Volksmusik-Star Andreas Gabalier, „Millimetternich“ für den kleinwüchsigen Kanzler Engelbert Dollfuß – die Österreicher sind Meister im Schmieden böser Worte – und Gerhard Vogl ihr unübertroffener Archivar. Profunder Kenner der österreichischen Geschichte und Mentalität, ist er Besitzer einer schier unerschöpflichen Sammlung von Anekdoten und Bonmots aus und über Österreich. In diesem Buch kann man wunderbar nach Stichworten schmökern, etwa „Architektur“, „Böse Tiere“, „Proleten“, „Hochkultur“, „Genial genital“ etc. Zu jedem Bonmot, zu jedem „Sager“ erzählt Gerhard Vogl auch den Hintergrund, vor dem dieser entstanden ist, und vermittelt damit auch ein Stück politische Bildung. Im Vordergrund aber steht der – oft beißende – Humor, wie das Beispiel „politisch korrekt essen“ zeigt: Den „Mohr im Hemd“ gibt es nicht mehr, er heißt jetzt „Kuchen mit Schlag“. Aber, so fragt Gerhard Vogl, wie sieht es dann mit der „Kardinal-Schnitte“ aus, oder mit dem „bsoffenen Kapuziner“? Darf man die so nennen? Und der „Große Braune“, das Traditionsgetränk in Wiener Kaffeehäusern? Schrammt der nicht am Verbotsgesetz vorbei?
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