Baltia Rostock 1883 - 2010
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Diese Dissertation ist ein Beitrag zur Ergänzung und Fortführung der Geschichte der Universität Rostock und entstand auf Anregung ihres früheren Rektors Professor Dr. Günther Wildenhain im Hinblick auf ihr 600-jähriges Jubiläum im Jahre 2019. Der Autor beleuchtet den über 125-jährigen Werdegang der Rostocker Studentenverbindung „Baltia“, die als Akademischer Turnverein begann, nur wenig später Turnerschaft wurde und heute als Akademische Landsmannschaft existiert. Es wird darüber hinaus ein Überblick über die Historie des jeweils angehörten Dachverbands verschafft und an relevanter Stelle auf die Entwicklung der Universität Rostock eingegangen. Dadurch sind auch gewisse Rückschlüsse in Bezug auf undokumentierte Zeitabschnitte der Baltia möglich geworden. Das Archiv des Bundes wurde im 2. Weltkrieg zerstört, womit die Aufarbeitung seiner Geschichte nicht lückenlos gelungen ist, trotz zahlreicher Quellen aus verschiedenen Archiven, diversen öffentlichen Bibliotheken und einigen Privatbeständen. Als rechtshistorische Darstellung behandelt die Arbeit u. a. vereins-, straf-, hochschul- und verfassungsrechtliche Themen. Sie geht dabei in besonderem Maße auf die Satzungen der Baltia, auf die Organisationsstruktur ihres heutigen Dachverbands (Coburger Convent), auf die Statuten der Universität Rostock bzw. ihrer Studentenschaft sowie auf deren Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht, auf rechtliche Aspekte der Mensur und auf das Rechtsgut der Ehre ein. Zudem beschreibt der Autor exemplarisch juristische Probleme, die Erwerb, Unterhalt sowie Verkauf eines Verbindungshauses mit sich brachten und die nicht nur zivilrechtlicher, sondern auch steuerrechtlicher und sogar gaststättenrechtlicher Natur waren. Des Weiteren werden Lebensläufe und rechtswissenschaftliche Beiträge einzelner Juristen, die dem Bund zu seinen Zeiten als Turnerschaft angehörten, erörtert. Die Erläuterung der hochschulpolitischen Stellung Rostocker Korporationen in den verschiedenen Epochen bildet einen weiteren Schwerpunkt dieser Dissertation. Darüber hinaus wird ein nahezu vollständiger Überblick über die Vielfalt der jemals in Rostock existenten Studentenverbindungen verschafft und die Geschichte vieler von ihnen skizziert. Ausführlicher betrachtet der Autor jeweils den Werdegang der ehemaligen Rostocker Landsmannschaften „Mecklenburgia“ und „Teutonia“, deren Traditionen von der Baltia der Gegenwart teilweise mit fortgeführt werden. Ein besonderes Kapitel wird dem Verbindungsstudententum in der DDR gewidmet. Am Ende dieser Arbeit präsentiert der Autor ein nahezu vollständiges Verzeichnis der Mitglieder, die bis 1936 in den Bund eintraten - das Ergebnis der Aufarbeitung zahlreicher, aus unterschiedlichen Quellen stammender Mitgliederlisten. Abschließend ist neben einem Personenregister ein Abkürzungs- sowie ein Sachwortverzeichnis mit vielen Begriffserläuterungen bzw. Hinweisen auf solchen im Text angefügt. Beides verhilft dem im Bereich Studentenverbindungen nur wenig bewanderten Leser zum besseren Verständnis und qualifiziert dieses Buch auch als Nachschlagewerk für jeden, der sich auf diesem Gebiet bereits auskennt.