Methodische Artefakte im Internalisierungsmodell der Emotionsentwicklung
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Mit dem Internalisierungsmodell der Emotionsentwicklung (Holodynski, 2006) kann die zunehmende Reduktion des emotionalen Ausdrucks im Laufe der Ontogenese erklärt werden. Zwei methodischen Kritikpunkten an den bisherigen empirischen Prüfungen dieses Modells (vgl. Fölling, 2003; Hirte, 2003; Holodynski, 1997, 2004; Seelhorst, 2004; von Olberg, 1999) wird in dieser Dissertation nachgegangen: Zum einen liegen bislang keine validen Methoden zur Erfassung der Gefühlsintensität bei Kindern unter sechs Jahren vor. Zum anderen bleiben interindividuelle Unterschiede in der Bewältigung der Untersuchungssituation unberücksichtigt. Deshalb wurden im Rahmen dieser Arbeit zwei neue Messverfahren zur Erfassung der Gefühlsintensität entwickelt sowie Schüchternheit als potentieller Moderator der Ausdrucksinternalisierung zusätzlich empirisch erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass die neu entwickelten Messinstrumente eine valide Erfassung der Gefühlsintensität selbst bei jüngeren Kindern im Alter von fünf- bis sechs Jahren ermöglichen. Des Weiteren zeigt sich, dass Schüchternheit die Intensität des Ausdrucks in sozialen Kontexten schwächt. In Bezug auf die Prüfung des Internalisierungsmodells kann von daher von einem differentiellen Versuchsleitereffekt gesprochen werden. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund seiner Bedeutung für das Internalisierungsmodell der Emotionsentwicklung sowie der Emotionsforschung im Allgemeinen diskutiert. Petra Kortas-Hartmann, Diplom-Psychologin, arbeitete und promovierte am Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.