Zur Geschichte und Kultur der Juden in Büdingen
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Wie konnte es dazu kommen, „dass innerhalb von wenigen Jahren – von 1933 bis 1938/39 – insgesamt 146 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus ihrer angestammten Heimat „verzogen“ (i. e. „abgemeldet“ wurden), um schließlich irgendwo in der Welt anzukommen, geduldet und eigentlich wider Willen angenommen, wie in Briefen und Dokumenten berichtet wird, ganz zu schweigen von den 34 Menschen, die in den Vernichtungslagern im Osten ein entsetzliches Ende fanden!“ Dieser Frage geht Willi Luh, Ehrenvorsitzender des Büdinger Geschichtsvereins, in seiner „Geschichte und Kultur der Büdinger Juden“ nach. Er beginnt mit der Geschichte der Juden in Büdingen seit 1330 und den Pogromen im 14. Jahrhundert und berichtet vom spätem Mittelalter und Neuzeit bis zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Willi Luh zeigt Zeugnisse der jüdischen Gemeinde aus dem 19. und 20. Jahrhundert auf, wie die Synagogen und den jüdischen Friedhof. Sein Hauptaugenmerk richtet er aber auf die Zeit des Nationalsozialismus. Ab dem Jahr 1933 kam es in Büdingen zu Boykott und Ausschreitungen, schließlich zur Vertreibung. Nach dem letzten Pogrom endet die Geschichte der Juden in Büdingen. Das Buch enthält Gerichtsurteile zu den Ausschreitungen in Büdingen, Zeitungsberichte, eine Liste der jüdischen Büdinger mit Abmeldedaten zwischen 1933 und 1942 und weitere Anhänge, die das Ende der jüdischen Kultur in Büdingen aufzeigen.