Experimente alternativ dokumentieren
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Eine versierte Diagnose- und Differenzierungskompetenz von Chemielehrkräften ist eine wesentliche Voraussetzung für den angemessenen Umgang mit heterogenen Lerngruppen. Nur wenn die Lehrenden die Heterogenität ihrer Lerngruppen bewusst wahrnehmen und diese zum Ausgangspunkt ihres pädagogischen und didaktischen Handelns machen, können die Lernenden entsprechend ihrer lern- und entwicklungsbedingten Dispositionen optimal gefördert werden. Deshalb zielt das Forschungsprojekt darauf ab, die Entwicklung der für den angemessenen Umgang mit heterogenen Lerngruppen notwendigen Lehrerkompetenz bereits in die universitäre Ausbildung angehender Chemielehrerinnen und -lehrer zu integrieren und so den Grundstein für einen angemessenen Umgang mit der „Verschiedenheit der Köpfe“ (Herbart 1807) zu legen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden auf der Grundlage einer breitgefächerten Aufdeckung von Lernschwierigkeiten der Lernenden mit chemiespezifischen Inhalten mögliche Differenzierungsangebote entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse der Voruntersuchung legen offen, dass die Schüler insbesondere Schwierigkeiten mit der Verschriftlichung von Experimenten in Form eines üblichen Versuchsprotokolls haben. Deshalb werden im Rahmen einer Pilotstudie alternative Dokumentationsformen (Video, Gesprächsprotokoll und Chemie-Foto-Story) eingesetzt und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit für die individuelle Förderung der Schüler qualitativ evaluiert. Dabei kann insbesondere dem Video ein enormes didaktisches Potential zugesprochen werden, sodass sich der Blick der zweiteiligen Hauptuntersuchung auf diese alternative Dokumentationsform verengt. Die Ergebnisse der Hauptuntersuchung geben schließlich begründeten Anlass zu der Annahme, dass sich das Video nicht nur als Differenzierungsangebot für Lernende, sondern vor allem auch als ganzheitliches Diagnoseinstrument für die Lehrenden erweist.