Eric Lanz

Für die Ausstellung im Saarländischen Künstlerhaus ist eine Werkgruppe aus großflächigen Projektionen entstanden, die im Raum mit einander korrespondieren. (Galerie 2, Studio und Studio Blau). Unter dem Titel „Tempera auf Video“ konzentriert sich Lanz in seinen Aufnahmen auf das Verhalten von flüssiger Farbe auf trockenem Papier. Geduldig verfolgt er die teilweise extrem langsamen physikalischen Prozesse, die dabei in einander greifen. Die von ihm beobachteten Flächen werden sehenden Auges zu Bildern; diese lösen sich jedoch im Fluss der Videos stets wieder auf. Dann tauchen wie ein stummes Echo ähnliche Formen in einer der anderen Projektionen auf, wo immer wieder umgekehrte Vorzeichen herrschen: Schwarz und Weiß, oben und unten, vorwärts und rückwärts werden ständig ausgetauscht und eröffnen so den Betrachtern eine abstrakte und feingliedrige, musikalisch anmutende Modulierung der Zeit, die still und zugleich sinnlich wahrgenommen werden kann.