Die Auferstehung der Winterkönigin

AuszugVor 200 Jahren begann sich Dresden zum wichtigsten Kamelienproduktionsort der Welt zu entwickeln. Dies ist heute längst nicht mehr so. Trotzdem ist Sachsen auch heute noch reich an Zeugnissen aus dieser Zeit, die heute Tausende Touristen in die sächsische Metropole und ihr Umland locken. Da gibt es uralte Kamelienpflanzen, allen voran der europäische Methusalem im Schlosspark Pillnitz, aber auch im Roßweiner Wolfstal und im Schlossgarten Königsbrück. Die Mutterpflanzen des weltweit ersten Spezialbetriebes für Kamelien, T. J. Seidel, gelangten nach dem politischen Umbruch von 1989 in den Park des Landschlosses Pirna-Zuschendorf, wurden hier als erste Pflanzensammlung Deutschlands 1993 unter Denkmalschutz gestellt und seit 1998 obliegt die fachliche Betreuung der TU Dresden. Geschichte bewahren bedeutet neben der täglichen Pflanzenpflege, sich wachsam den Realitäten zu stellen, aber auch Visionen und damit immer die Suche nach Neuem zu wagen. Die botanischen Entdeckungen in Südostasien und der Züchtungsfortschritt ermöglichten den Aufbau einer Sammlung duftender Kamelien im Botanischen Blindengarten Storchennest in Radeberg. Solange noch eine neue Kamelienart zu finden ist oder interessante neue Sorten entstehen, gibt es auch Wissenshungrige, die diese sehen möchten. Dies alles war Grund genug, alte Ausstellungstraditionen wieder aufleben zu lassen und gemeinsam mit Kamelienfreunden aus Tschechien, der Schweiz und Deutschland weiterzuentwickeln. Im vorliegenden Buch werden die ersten 10 Deutschen Kamelienblütenschauen von 2004 bis 2013 dokumentiert und vorgestellt. Die nächsten Ausstellungen sind längst in Vorbereitung, die über 200jährige Kameliengeschichte Sachsens geht weiter.