Anton Ginzburg, Walking the sea
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Anton Ginzburg (* 1974 in St. Petersburg) erschließt in Walking the Sea (2013) ein über 67 000 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen Kasachstan und Usbekistan: den Aralsee, eine landschaftliche Ruine der sowjetischen Ära. Anknüpfend an die Tradition amerikanischer Land Art der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre, nähert sich Ginzburg dem ausgetrockneten Gewässer wie einem Readymade der Natur, um dessen geografischen, geschichtlichen und potenziellen imaginären Raum, der weitgehend unzugänglich bleibt, sichtbar zu machen. In einem Film, in Fotografien und Skulpturen bezieht sich Ginzburg auf regionale Legenden und kulturelle Mythen – von der Vorstellung des Pleinairmalers als einem reisenden Derwisch über die Idee von Landschaft in Form einer äolischen Harfe bis zu dem Glauben an einen unterirdischen »inneren See«, in den der Aralsee entwich. Das Buch steht im Zeichen einer reichen Künstlertradition, die Welt aus Sicht des Wanderers zu erkunden, Landschaften und urbane Räume en passant zu vermessen und umzugestalten.