Kooperation und Partizipation im Energiesektor Deutschlands
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Kooperationen im Energiesektor Deutschlands zeichnen sich – nicht erst seit der Energiewende – durch einen Veränderungskonflikt zwischen wirtschaftlichen Machtstrukturen und ökologischen Zielen aus. Die Gesellschaft erlebt aktuell einen „Gründungsboom“ von Energiegenossenschaften. Wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Partizipation in einer Gesellschaft drückt sich zuallererst durch soziales Handeln und die Teilhabe der Bürger aus. Soziale Kooperation kommt immer dann zustande, wenn dabei individueller Nutzen und gemeinsame Werte in Einklang gebracht werden können. Dieses Buch untersucht die verschiedenen Erklärungsansätze und setzt die Partizipation innerhalb von Energiegenossenschaften in Relation zu den gesellschaftlichen Beziehungen. Die soziale Dynamik einer Energiewende lässt sich dabei in einer starken Wechselwirkung zwischen Wertvorstellungen und kognitiver Mobilisierung von Individuen nachzeichnen. Die regenerative Energieerzeugung bedingt einen ökologischen Zusatznutzen, der die gesellschaftlichen Ziele einer sozialen Gerechtigkeit und ökologischen Nachhaltigkeit miteinander vereint. Partizipation und Kooperation dienen somit der Aktivierung von gesellschaftlichen Selbsterneuerungspotenzialen, einer energieökologischen Orientierung der Bevölkerung und schlagen eine Brücke zwischen den verschiedenen Akteuren der neuen sozialen Bewegungen. Dabei entstehen zwischen der Gesellschaft und dem Energiesektor wichtige, wechselseitige Transformationsprozesse. Hubert Kneußel, Jahrgang 1967, studierte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann. Nach unterschiedlichen Stationen im Finanzsektor ist er heute als Vorstand einer regionalen Kreditgenossenschaft tätig. Neben seinem Beruf engagiert er sich im genossenschaftlichen Finanzverbund, als Bankenbeirat der DZ BANK AG, Frankfurt, sowie als Aufsichtsrat von Energiegenossenschaften vorrangig gegenüber Greenpeace Energy eG, Hamburg. Die vorliegende Arbeit wurde im Jahr 2014 an der University of Eastern Finland, Faculty of Social Sciences and Business Studies als Dissertation angenommen. Ihr liegt ein sozialwissenschaftliches Zusatzstudium innerhalb des gemeinsamen Doktorandenprogramms mit der Hochschule Wismar zugrunde.