Grundkonzepte der Psychotherapie
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Für die fünfte Auflage seines Standardwerks über die Grundkonzepte der Psychotherapie hat Jürgen Kriz eine grundlegende Überarbeitung seines Werks vorgenommen, große Teile im wesentlichen neu gefasst und dabei einige Akzentverschiebungen vorgenommen, die durchweg zu begrüßen sind. So hat er insbesondere, wie er selbst im Vorwort anmerkt, die fundamentalen Unterschiede zwischen humanistischen, tiefenpsychologischen und kognitiv-behavioralen Therapiekonzepten deutlicher herausgearbeitet. Dies erschien nicht zuletzt auch deshalb nötig, weil "der derzeitige gesellschaftliche Trend, alles mit derselben Elle ökonomischer Optimierung messen zu wollen", diese Konturen in der Diskussion bisweilen zu verwischen drohte. Das Grundkonzept des Kompendiums selbst ist indes das gleiche geblieben. Nach einem einleitenden Überblick über die Geschichte der Psychotherapie werden in den nachfolgenden Kapiteln die einzelnen Richtungen der Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie sowie humanistische und schließlich systemische Ansätze eingehend dargestellt und ihre Schlüsselbegriffe systematisch erschlossen. Einige Aspekte freilich werden (leider) nur am Rande thematisiert. So verzichtet der Autor beispielsweise im Kapitel zur Familientherapie auf eine eingehendere Diskussion der sogenannten "Familienaufstellung", die vor allem mit dem Namen des äußerst umstrittenen Bert Hellingers verbunden ist. Der Hinweis, eine fundierte Einschätzung könne derzeit "wegen der sehr polarisierten Diskussion" nicht erfolgen, ist wenig überzeugend. Im Gegenteil wäre eine dezidierte Auseinandersetzung mit dieser "Therapieform" (wenn die Veranstaltungen Hellingers und seiner Jünger denn tatsächlich unter diese Kategorie zu fassen sein sollten) aus wissenschaftshygienischer Sicht dringend geboten. --Andreas Vierecke