Berufsbildende Schulen in den ostdeutschen Ländern am Neuanfang
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Gut 25 Jahre nach dem Ende der DDR übt die sogenannte Wendezeit noch immer eine große Faszination vor allem für die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern aus. Es fällt auch heute vielen schwer, die damaligen in rasanter Geschwindigkeit ablaufenden Veränderungen nachzuvollziehen und zu verstehen. Angesichts des kompletten gesellschaftlichen Umbruchs ist der Wandel im berufsbildenden Schulsystem von vielen damals eher beiläufig registriert worden. Auch die Berufsbildungsforschung hat dieses Thema bislang weitgehend ausgeklammert. Dieter Hölterhoff unternimmt nunmehr den Versuch, das Geschehen in der Übergangszeit zu rekonstruieren und zu analysieren. Deutlich wird, dass die berufliche Bildung im Allgemeinen und die berufsbildenden Schulen im Besonderen schon nach den Volkskammerwahlen vom März 1990 schnell zum Spielball der in der Bundesrepublik üblichen Interessenspolitik wurden. Darüber hinaus haben sich in den im Herbst 1990 entstehenden ostdeutschen Bundesländern separate Entwicklungen vollzogen. Die im Land Brandenburg entstandenen Oberstufenzentren können so als Konglomerat an berufsschulpolitischen Überlegungen verstanden werden, die aus dem Transfer des westdeutschen Berufsbildungssystems einerseits und dem Produkt eigener landes(schul)politischer Erwägungen andererseits herrühren. So geraten z. B. Bildungsföderalismus und Einfluss der Exekutive – d. h der Ministerien – mit in den Fokus der Betrachtungen.