Warum es ums Ganze geht
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Vorwort Mag. Siegfried Nagl, ISG-Präsident und Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz Die Publikation des ISG „Warum es ums Ganze geht. Baukultur an den Siedlungsrändern“ stellt die Stadt-, Orts- und Siedlungsränder – außerhalb der Zentren – in den Mittelpunkt einer Stadtentwicklungsdebatte, die in den vergangenen Jahrzehnten zu geringe Aufmerksamkeit auf sich zog. Gemäß dem Jahresprogramm des ISG wurde das Augenmerk auf die Randzonen gerichtet, die sich rasant ändern und verdichten und deren Gestaltung oftmals nebensächlich betrachtet wird. Denn eine Stadt besteht aus vielen Bereichen und auch die Ränder verschieben sich: der Rand der historischen Altstadt liegt heute an der Schnittstelle zur Gründerzeitarchitektur und auch dieser – vor knapp 100 Jahren gebaute – Rand liegt heute schon wieder inmitten der Stadt. Die Publikation weist auf die dauerhafte Veränderung hin, die einer lebendigen Stadt eigen ist. Der immanente Wandel der Stadt ist ein Teil ihrer Charakteristik. Doch in den stark wachsenden Regionen Europas verändern sich manche Städte und Orte in einer Dynamik, welche die Notwendigkeit zum führenden Gestaltungsparameter werden lässt. Das Stadtbild und die lebensbereichernden Aspekte der Urbanität bleiben dabei manchmal auf der Strecke. Das Internationale Städteforum in Graz hat deshalb den Blick der Autoren von den wertvollen historischen Zentren unserer Städte- und Orte, hin zu jenen Randzonen, die dicht bewohnt sind und trotzdem kaum mit städtischen Identitfikationsmerkmalen beschrieben werden, gerichtet. Gerade für diese Zonen stellt sich die Gestaltung des Lebensraumes, das ausgewogene Verhältnis zwischen Bebauung und Grünraum als wichtige Planungsaufgabe für die nächsten Jahre dar. Urbanes Lebensgefühl entwickelt sich nicht beim „in die Stadt fahren“ zum samstäglichen Altstadtbesuch, es entsteht in dem „Stadtviertel“, das den Lebensmittelpunkt darstellt.