Kontrafakturen der Moderne
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Die Studie schlägt einen neuen Zugang zu dem in der Germanistik weiterhin unbestimmten Verhältnis von Moderne und Postmoderne vor. Die Postmoderne wird nicht als Epoche gedeutet, sondern als eine in der Literatur bereits seit den 1960er Jahren beobachtbare erinnerungskulturelle Formation. In ausführlichen Interpretationen werden Peter Härtlings Niembsch (1964) und Wolfgang Hildesheimers Marbot (1981) als intertextuelle Kontrafakturen spezifisch moderner Diskurse und Narrative gelesen. Die Romane stehen exemplarisch für die These einer postmodernen Selbstunterscheidung der Moderne. Performativ reflektieren sie die Überforderungen des modernen historischen Bewusstseins in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und loten zugleich die kulturpoetischen Potenziale der Literatur aus.