Göttliche Vorsehung und menschliche Handlungsfreiheit in William Shakespeares großen Tragödien
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There's a divinity that shapes our ends, Rough-hew them how we will - (Hamlet, V, ii, 10-11) In dieser textzentrierten Studie wird die Thematisierung und Inszenierung des Spannungsfeldes von göttlicher Vorsehung und menschlicher Handlungsfreiheit in William Shakespeares vier großen Tragödien Hamlet, Othello, King Lear und Macbeth beleuchtet. Die Differenzierung zwischen diversen Perspektivträgern wie z. B. Figuren, Handlung und Metaphorik ermöglicht die Profilierung der auktorial intendierten Rezeptionsperspektive und somit eine genauere Positionierung des Dramatikers zu dieser Problematik. Ein besonderer Untersuchungsschwerpunkt liegt hierbei auf der Lenkung der Zuschauer, die von Shakespeare mit einer Vielschichtigkeit an Umsetzungen konfrontiert werden. Thomas Lindecke geht der Frage nach, inwiefern Shakespeare durch unterschiedliche Darstellungen von göttlicher Einflussnahme und menschlichem Handeln, welche von orthodoxen Sichtweisen der Providenz bis hin zu provokanten Säkularisierungstendenzen reichen, weltanschauliche Diskrepanzen des Elisabethanischen Zeitalters verhandelt. Darüber hinaus untersucht die Studie Shakespeares Darstellung der moralischen Verantwortung des Menschen vor dem zeitgenössischen Hintergrund des Humanismus. Es wird aufgezeigt, wie sich der Autor zu der Gerechtigkeitsproblematik positioniert in einer Epoche, die eine deutliche Aufwertung des Menschen konstituiert.