Allerlei Schönes - Einflussfaktoren auf das private Kunstsammeln und deren Veränderungen im 20. Jahrhundert
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„Sammler? Ein harmloser Besessener, der seine Zeit damit verbringt, Briefmarken einzusortieren, Schmetterlinge auf Nadeln zu spießen oder sich an erotischen Drucken zu delektieren? Oder im Gegenteil ein schlauer Spekulant, der Liebe zur Kunst vorgibt, um zu niedrigen Preisen Meisterwerke zu erstehen und sie dann mit gewaltigen Profiten weiterzuverkaufen. Oder schließlich ein Herr der guten Gesellschaft, Erbe mit Schloß und wertvollem Mobiliar, mit einer Gemäldesammlung, aus der er die schönsten Exemplare auf Hochglanzseiten von Nobelillustrierten abbilden und bewundern läßt.“ (Krzyszof Pomian: Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln, Berlin 1986, S. 7) Existieren diese Sammler, welche Krzysztof Pomian in der Publikation „Der Ursprung des Museums“ 1986 beschrieben hat, in unserer heutigen Gesellschaft (immer) noch? Gehören zu ihren Motiven auch weiterhin Ästhetik und Schönheit der Kunst sowie Bildung, wie sie von den Sammlern an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vertreten wurden? Oder zählen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in einer Zeit scheinbar ungebrochener technischer, wissenschaftlicher und ökonomischer Superlative, doch eher Kapitalanlage und Profit zu den Einflussfaktoren und Motivationsgründen der Kunstsammler? Das Sammeln von Kunst kann im Verlauf eines Sammlerlebens ungewöhnliche Wege und Ausmaße annehmen. Doch was bewegt einen Menschen dazu sich so mit Kunst zu befassen, dass er sie schätzten lernt, sie kauft und mit dem Sammeln beginnt? Welche Einflussfaktoren kommen zusammen, wenn sich jemand dazu entschließt Kunst zu kaufen und eine Sammlung anzulegen? Welche Gründe nennt der private Kunstliebhaber, wenn er seine Sammlung in einem Museum veröffentlicht? Warum bauen heute private Kunstsammler ein eigenes Museum für ihre Sammlung und geben sie nicht in ein öffentliches Museum? Die vorliegende Publikation sucht nach Antworten auf diese Fragen und gibt darüber hinaus einen Einblick in die Gedanken- und Motivationswelt von insgesamt 14 Kunstsammlern. Unter ihnen befinden sich Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Marli Hoppe-Ritter, Hans Grothe, Michael Ringier, Reinhard Onnasch und Prof. Karlheinz Essl.