Jenseits der Sprache
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'We know more than we can tell.' Dieser berühmte Satz des ungarisch-britischen Philosophen und Chemikers Michael Polanyi findet seit einigen Jahrzehnten über Fachgrenzen hinweg breite Zustimmung, ist doch das Interesse an einer sprachlich nicht fassbaren, impliziten Dimension der Erkenntnis beständig gewachsen. Polanyi entwickelte in der Mitte des 20. Jahrhunderts eine erste komplexe Analyse des impliziten Wissens, die nicht nur für die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie von Belang ist, sondern eine Reihe von Konsequenzen für alle Wissenschaftszweige und auch für wissenschaftspolitische und moralphilosophische Themen hat. Dieser Band umfasst Beiträge unterschiedlicher Fachrichtungen, die Polanyis Werk im Hinblick auf zeitgenössische Debatten rekonstruieren und die Rolle des impliziten Wissens in einigen ausgewählten Wissenschaften – der Betriebswirtschaftslehre, der Literatur und der Kognitionswissenschaft sowie der Theologie – beleuchten. Hierbei geht es insbesondere um die Fragen, wie sich implizites Wissen beschreiben und verorten lässt und vor welchen Herausforderungen die Philosophie und die Wissenschaften stehen, wenn sie einem solchen Wissen einen gebührenden Platz einräumen.