Kurzintervention zur Motivationsförderung
Autoři
Více o knize
Die Kurzintervention zur Motivationsförderung (KIM) soll straffällig gewordene Klientinnen und Klienten dabei unterstützen, sich mit den Hintergründen ihrer Straftaten und mit Möglichkeiten der Veränderung auseinanderzusetzen, die ihrem Leben eine neue Richtung geben und idealerweise in ein straffreies Leben münden könnten. KIM stellt eine deutschsprachige Adaption des neuseeländischen „short motivational programme“ (Department of Corrections NZ) dar und wurde von einer Arbeitsgruppe im bayerischen Strafvollzug entwickelt und erprobt, erscheint jedoch darüber hinaus auch im ambulanten Setting (z. B. durch die Bewährungshilfe) sinnvoll einsetzbar. Unter Berücksichtigung der Grundhaltung und Methoden der motivierenden Gesprächsführung werden mit den Teilnehmenden in fünf Einzelgesprächen Übungen bearbeitet. Zunächst geht es darum, individuelle Problembereiche zu erkennen, die strafbares Verhalten begünstigen (Sitzung 1). Um die eigene Straffälligkeit besser zu verstehen, wird der Tatablauf in Form einer Ereigniskette besprochen (Sitzung 2). Die Vor- und Nachteile des kriminellen Verhaltens werden herausgearbeitet (Sitzung 3) sowie Aspekte, die einer Veränderung diesen Verhaltens entgegenstehen oder sie erleichtern könnten (Sitzung 4). Konkretisiert sich bei den Teilnehmenden ein Änderungswunsch, werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und nächste Schritte geplant (Sitzung 5). Das vorliegende Manual zu KIM beinhaltet detaillierte Durchführungshinweise und vielfältige Beispiele. In Verbindung mit einer Schulung zur motivierenden Gesprächsführung erscheint daher eine Anwendung durch Berater/-innen auch ohne psychologisches oder sozialpädagogisches Studium denkbar. Die Arbeitsblätter für die Teilnehmenden werden auf CD zur Verfügung gestellt und lassen sich nach Bedarf ausdrucken. Neben Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von KIM wird die motivierende Gesprächsführung anhand von Beispielen mit straffälligen Klientinnen und Klienten erläutert. Ergänzt wird dies durch Hinweise für den Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen.