Die Macht der Religion
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Einer der stärksten Impulse für die Entwicklung der Religion ging von der Erkenntnis der Vergänglichkeit alles Seins und der Kürze des Lebens aus. Die Natur selbst bot ein anschauliches Gleichnis dafür. So heißt es schon in einer der ältesten Psalmen: 'Der Mensch ist wie Gras. Er blüht wie eine Blume auf dem Felde und wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da und ihre Stätte kennet sie nicht mehr'. Diese Erkenntnis von der engen Begrenztheit des menschlichen Daseins und seiner Nichtigkeit kehrt in verschiedenen Variationen immer wieder. Ruhm und Reichtum, Ehre und Ansehen haben keinen bleibenden Bestand. Im Buch des 'Predigers Salomo', in dem am Ausgang einer Epoche noch einmal die Erfahrungen des Menschen vom Wesen dieser Welt zusammengefasst sind, kommt das mit den Worten zum Ausdruck: 'Es ist alles eitel und Haschen nach Wind'.