Wie der Film unsterblich wurde
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Als sich der Film allmählich etablierte, fehlten all jene Personen und Institutionen, die dazu beitragen, dass Materialien bewahrt und Inhalte reflektiert werden: Filmarchive, Institute und Museen, Ausstellungen, Studiengänge, Autoren und Verlage. Ihnen und ihrer Arbeit widmet sich dieser Band. Die etwa 40 Beiträge dieser Anthologie gehen erstmals den Fragen nach, wer die Akteure auf dem langen Weg gegen das Vergessen waren, wann sie mit welchen Ideen, Erfolgen und Niederlagen in Deutschland auftraten. Die einzelnen Beiträge fächern den besonderen Facettenreichtum jener Annäherungen an die Geschichte des Mediums auf: Netzwerke werden erkennbar, die sich aus der Filmbranche selbst heraus entwickelten. Produzenten, Sammler, technische Pioniere und Journalisten riefen gemeinsam zum Bewahren auf. Guido Seeber auf der KIPHO 1925, Karl Wolffsohn in der „Licht-Bild-Bühne“. Die Institutionalisierung von filmhistorischer Aktivität lief in den 1930er Jahren parallel zur Festigung der nationalsozialistischen Diktatur, etwa im Reichsfilmarchiv und in der Ufa-Lehrschau unter Hans Traub. Die Folgen waren ambivalent und strahlten sowohl auf die Bundesrepublik (Filmarchiv der Persönlichkeiten) als auch auf die DDR (Staatliches Filmarchiv) aus. Sie sind in ihrer Bedeutung für die Filmgeschichtsschreibung nach 1945 bis heute nur in Ansätzen analysiert worden.