Die große Schachtel
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Ab 1935 arbeitete Marcel Duchamp (1887–1968) an der Realisierung eines „tragbaren Museums“, das im Kleinen seine wesentlichen Werke – Gemälde, Zeichnungen, Objekte und Ready-mades – enthalten sollte. 1941 präsentierte er den Prototyp in Paris: eine Pappschachtel, die in einen handlichen Koffer passte und neunundsechzig Miniaturrepliken seiner Werke beinhaltete. Bis zum Tod Duchamps folgten sechs weitere, durch neue Arbeiten ergänzte Auf lagen in unterschiedlicher Ausstattung. In jahrelanger akribischer Forschungsarbeit ist Ecke Bonk der Entstehungsgeschichte der Boîte-en-valise, der großen Schachtel, nachgegangen und hat dabei die ausgetüftelten handwerklichen und künstlerischen Strategien entschlüsselt, die Duchamp für die Herstellung der Schachtel und ihrer Einzelteile entwickelte. Neue Fundstücke – etwa drei wieder aufgetauchte Exemplare der „Deluxe-Koffer“ – und neue Forschungsergebnisse zu diesem geheimnisvollsten Kunstwerk des 20. Jahrhunderts sind in die zweite, auch im Bildlayout optimierte Auflage des 1989 erstmals erschienenen Buchs eingegangen. Ecke Bonk, geb. 1953, ist Konzeptkünstler und Typosoph. 1994 gründete er die typosophic society, die sich mit den Grundlagen der Zeichenbildung und der Ästhetik der Information befasst, 2001 die typosophes sans frontières. Er lebt und arbeitet in Österreich und Neuseeland.