Karel Reiner
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Karel Reiner (1910–1979) gehört zu den fesselndsten Komponisten der Musikmoderne in der Tschechoslowakei. Aufgewachsen in einer jüdischen Familie mit deutscher Muttersprache, schloss er sich schon in jungen Jahren der tschechischen Prager Musikavantgarde an. Die Jahre des nationalsozialistischen Rassenwahns überlebte er unter schicksalhaft-glücklichen Umständen. Nach dem Krieg war Reiner zunächst geneigt, sich den Forderungen des sozialistischen Realismus zu beugen, wurde dann aber rasch als „Formalist“ angesehen. Seine Hoffnungen, die er in die Reformen des „Prager Frühlings“ 1968 setzte, erfüllten sich nicht. Reiner antwortete mit kritisch-pointierten Kompositionen und blieb sich bis zuletzt als wacher und unangepasster Schöpfergeist treu.