Mühlenwirtschaft der Zisterzienser im Mittelalter am Beispiel des Klosters Himmerod
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Schon seit der Antike bekannt besaßen wassergetriebene Werk- und Getreidemühlen als wichtigste Maschinen des Mittelalters nicht nur einen essentiellen Alltagsstellenwert, sondern traten im Laufe ihrer Entwicklung auch als immobile Spekulationsobjekte im Pacht- und Rentenkontext mit dynamisch wachsender Bedeutung in Erscheinung. Dies ist im Ergebnis der vorliegenden Arbeit nun auch der überregional agierenden Zisterzienserabtei Himmerod/Eifel zu attestieren, die in Mittelalter und Früher Neuzeit mit besten Verbindungen zu lokalen Eliten und zum Kaiserhaus des Alten Reiches eine exponierte Stellung innerhalb der Eifelklöster einnahm. Bislang unbekannt konnten im weitreichenden Streubesitz des Klosters mehr als 60 Getreide- und Werkmühlen lokalisiert, weitgehende Nutzungs- und Pachtabfolgen sowie damit in Zusammenhang stehende wirtschaftliche Prozesse nachvollzogen und ausgewertet werden, mit denen nicht nur die Klosterwirtschaft der grauen Mönche aus dem Salmtal, sondern auch die Mühlenwirtschaft des gesamten Ordens in völlig neuem Licht erscheint. Neben einem wirtschaftshistorischen Überblick zum Zisterzienserorden und seiner Aufgeschlossenheit zur Wasser- und Mühlenwirtschaft, werden in der vorliegenden Untersuchung auch technikgeschichtliche Entwicklungen, Funktionsweisen sowie Besonderheiten aller wesentlichen Mahl- und Werkmühlen von der Antike bis zum Anfang der Frühen Neuzeit enzyklopädisch vorgestellt. Ergänzt durch zahlreiche Karten, Lageskizzen und Tabellen zeichnet der Autor ein Bild der mittelalterlichen Mühlenwirtschaft, das es in dieser Form bislang nicht gegeben hat.