Die ferne Stadt
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Thomas Weyr, geboren 1927 als Sohn des Malers und Schriftstellers Siegfried Weyr und der Ärztin Helene Weyr, legt Zeugnis ab von einem, dessen Wurzeln tief in die k.-u.-k.-Monarchie reichen, der Wiener, Österreicher, Deutscher ist, jüdisch versippt und deshalb Emigrant. Obwohl die Familie in London und New York Existenzen gründet, bleibt Wien Sehnsuchtsort: „… wenn mein Vater in London im Café Old Vienna in der Tottenham Court Road saß, wenn meine Mutter bei einer ehemaligen Wiener Apotheke, die jetzt am Broadway lag, Rabatt bekam.“ So kehrt Thomas Weyr 1948 nach Wien zurück und wird in dieser morbiden Arthur-Schnitzler-Atmosphäre, in diesem Schwarzmarkt-Wien allmählich erwachsen. Vorsichtig an Erinnerungen zweifelnd, auf Tagebücher und Briefe zurückgreifend, berichtet Thomas Weyr von seinem Auf- und Heranwachsen, erzählt pointiert, kommentiert überraschend komisch, zeigt sich durch die Augen anderer und andere durch seine Augen, präsentiert ein Kaleidoskop an Begegnungen, berührenden Szenen, an Verlusten, Ängsten und Triumphen.