SpielRäume
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Die Arbeit widmet sich dem heterogenen Auftreten von Brettspielen in archäologischen Kontexten. Geschichte und Gegenwart von Spielen und ihrer Praxis werden fächerübergreifend betrachtet, um die wissenschaftliche Berechtigung des vermeintlich “unernsten” Themas zu belegen, das u. a. die Interpretation prähistorischer Zeichen auf der Grundlage unbekannter Kodes erfordert. Im Vordergrund stand das Auftreten von Spielen in verschiedenen sozialen Räumen ungeachtet ihrer zeitlichen Stellung. Das Spektrum an Funden und Befunden reicht von der Induskultur über antike Monumente bis zu kaiserzeitlichen Befunden Germaniens. Dabei ließen sich Gemeinsamkeiten im Modus des Auftretens erkennen. Spiele erweisen sich als intendierte Darstellungen, welche die Strukturen sichtbar machen, auf denen sie beruhen, und eng mit Ritualen und Festen verbunden sind. Spiele stabilisieren das gesellschaftliche Gefüge und provozieren Kommunikation und Interaktion, weshalb sie in der Antike an prominenten Orten angebracht waren. Spiele in kaiserzeitlichen Gräbern und Opferfunden sind kein Ausdruck individuellen Prestiges, sondern Ausstattung für kollektive Feiern und Riten.