Aufstieg und Wandel
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Mit den Bänden „Aufstieg und Wandel“ gelingt Hubert Kesternich die bisher umfangreichste historische Darstellung der Völklinger Hütte. Der erste Band stellt die Zeit von den Anfängen im Jahr 1873 bis zur Zeitenwende des Jahres 1945 dar. In dem nun vorliegenden zweiten Band geht es um die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis zur Stahlkrise 1975. Erstmals erschöpft sich eine Annäherung an den seit 1986 „schlafenden Riesen“ nicht in einer rein technischen Beschreibung oder Art verklärenden Chronik der Industriellenfamilie Röchling. Kesternich malt ein realistisches Bild der katastrophalen Lebens- und Arbeitswelt von Generationen, weil „Sparsamkeit“ und das Streben nach maximalem Profit allzu oft im Vordergrund standen. In seiner technischen Komplexität einzigartig – und heute zu Recht ein UNESCO-Weltkulturerbe –, dominierte die Völklinger Hütte den Großraum Völklingen. Doch bisher vermochte es niemand, denjenigen gerecht zu werden, die die Eisen- und Stahlproduktion in der Völklinger Hütte am Laufen hielten und dafür mit ihrer Gesundheit, einige sogar mit ihrem Leben zahlten: die Beschäftigten. Kesternich schließt diese Lücke und entreißt dabei viele Menschen der Vergessenheit, die ihre Bestimmung darin sahen, die üblen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter und ihrer Familien zu verbessern. Ein verdienstvoller Beitrag zur saarländischen Industrie- und Sozialgeschichte.