Periphere Durchblutungskrankheiten im Spiegel der Mikrozirkulation
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Wenn wir die heutigen Aufwendungen der verschiedenen Staaten für die klinische Forschung verfolgen und gruppieren, so steht zweifellos das Krebsthema an erster Stelle, in kleinem Abstande gefolgt von den Anstrengungen zur Aufklärung der vielen und praktisch ungemein wichtigen Kreislaufkrankheiten. Bei den letzteren dominierten bisher die des Herzens selbst, während die periphere Zirkulation frü her vergleichsweise nur wenig Beachtung fand. Auch im Unterricht hatten die Herzkrankheiten eine beherrschende Position. Man kann das Herz akustisch leicht kontrollieren. Die großen dramatischen Krankheitsbilder wie die akute Herzinnenhautentzündung und der Herzmuskelinfarkt sind ungemein eindrucks voll und für den Therapeuten eine höchst schwierige Aufgabe, die im Unterricht nicht genug beachtet werden kann. Nachdem nun die Aufnahmetechnik der Herzstromkurve außerordentlich ver feinert und erleichtert wurde, hat sich eine weitere riesige spezielle Literatur mit mehr als 40000 Publikationen entwickelt, so daß man einmal ironisch sagte, die klinische Forschung entwickele sich in Richtung des geringsten Widerstandes, nämlich der technisch spielerisch leichten Elektrokardiographie. Natürlich ist das eine Übertreibung. Das theoretische und praktische Ergebnis der Elektrokardio graphie ist sehr bedeutend, die Beurteilung der Stromkurven und die Auswertung des Gesamtmaterials, besonders ohne Computer, schwierig. Alle diese Dinge haben die Klinik in den letzten Jahrzehnten stark beschäftigt.