Die Wochentage im Erlebnis der Ostkirche und des christlichen Abendlandes
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In diesem Buch begegnen sich an der Hand der Quellen Liturgie und Volkskult, die Rechtsnorm und die Gebärde des Feierlichen. Dabei treffen sich die Bereiche der Gemeinschaft und zugleich die Devotion des Ich. Den äußeren Rahmen und das Bewegungsfeld bietet die kultisch gepflegte Woche. Sie kennt Feste und schlichte Ferialtage, die sich anreichern. Sie weiß um Gottesdienste und Umgänge offizieller Prägung. In dieser Hinsicht folgt diese Woche in ihrer Repräsentation Sakramentarien und Ritualien. Aber ebenso erlebt die Septimana mehr subjektiv ausgerichtete Votivmessen, be gehrte Segnungen und beliebte Volksandachten. Dabei schalten sich der H ym nus und das Lied ein. Jedem Wochentag werden im Ablauf der Zeitalter, soviel dieser an wechselnden Motiven des Frommen auch mit sich führt, eine bestimmte Färbung und ein für ein tieferes Erleben unverkennbarer Stim mungsgehalt zuteil. In der Septimana spiegeln sich das Leben, der Wandel und das Erbe der Kulturzeitalter, mehr noch der Glaube und das Ethos eines Volkes, überhaupt das Bekenntnis zum Ganzen der Welt und die Hinwen dung zu Gott. So durchdringen sich profanes und religiöses Brauchtum, weit mehr als die gängigen volkskundlichen Enzyklopädien annehmen. Die Feste kirch licher Gemeinschaften verleihen dem bürgerlichen Jahr starke und freud volle Akzente, eine bedeutsame Gliederung und größere Festigkeit. Der Werktag weiß im Brauchtum um Verknüpfungen mit den Bereichen der Ehrfurcht und des Numinosen. Manches an solchen überlieferungswerten ist inzwischen nicht mehr so lebendig wie einst oder gar ganz eingegangen.