Volker Tiemann, Im Östlichen Hügelland

'. Bei Volker Tiemann steht demnach ein Hocker nicht unbedingt auf der Erde. Er verliert seine angestammte Sitzfunktion und wird unmittelbar an der Wand angebracht. Damit aber treten ganz andere plastische Eigenschaften in den Vordergrund: Die Sitzfläche etwa korrespondiert mit der Wand, während die Beine gebildeartig in den Raum ragen und eine elementare geometrisch verortete Struktur hervorkehren. Darüber hinaus werden sie für andere Funktionen frei und können beispielsweise eine Schale oder eine Konstruktion aus einer Orange und einer Birne tragen. Oder besser: Die Konstruktion balanciert auf einem Stuhlbein und droht, herunter zu fallen. Tut sie zwar nicht, da sie fest montiert wurde, aber allein der Anschein sensibilisiert für die plastischen Gesetze der Tektonik, mit denen sich jeder Bildhauer auseinandersetzen muss. Präsenz zeigt sich vor allem in latenter Gefährdung.'