Familiennamen im mittelalterlichen Basel
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Die Ursprünge unserer modernen Familiennamen liegen im Mittelalter. Im 12. Jahrhundert werden Personen nördlich der Alpen meist nur mit einem Rufnamen genannt, im 15. Jahrhundert wird dem Rufnamen stets ein zweiter Name hinzugefügt. Dieser entwickelte sich zum Familiennamen, was zu einigen Fragen sowohl theoretischer als auch kulturhistorischer Natur führt: Wie kann man beispielsweise den sprachlichen Forschungsgegenstand Familienname für eine historische Untersuchung überhaupt methodisch erfassen? Was macht ein bestimmtes Sprachzeichen zum Familiennamen und ist eine Veränderung im Personennamensystem lediglich ein Symptom eines übergeordneten Wandels? Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf den Raum Basel als exemplarische, mittelgrosse nordalpine Stadt des Mittelalters. Sie versucht in diachron besprochenen Schriftquellen die genauen Wege, Formen und Mechanismen der Entfaltung von Zweitnamen zu Familiennamen und deren Verflechtungen zu anderen medialen Repräsentationen von Verwandtschaftsgruppen wie Wappen und Siegeln sichtbar zu machen.