Japanische Akupunktur mit Palpationsdiagnostik
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Als ich vor zehn Jahren mit der Ausbildung in Akupunktur begann, war ich noch sehr stark geprägt vom Schulmedizinischen Denken und empfand die Vorstellungen von Qi, Magen und Milz und all diesen chinesischen Lehren als völlig absurd. Doch die Dinge wandeln sich, ich selber wandelte mich und je tiefer ich in die Materie eintauchte, desto offenkundiger wurde, dass neben der Welt der reinen apparativen Messbarkeit und Zählbarkeit noch andere Wahrheiten existieren. Diese wahrzunehmen und zu nützen eröffnet völlig neue Möglichkeiten, an Patienten und deren Leiden heranzugehen, sie zu behandeln und sogar zu einer Heilung zu geleiten. Vor allem der aufbauende und nährende Ansatz der ostasiatischen Medizin steht ja im ausgeprägten Gegensatz zu dem suppressiven und Symptom kontrollierenden Ansatz westlichen Schulmedizin, der uns als der einzig wahre Weg angepriesen wird. Als ich nach dem Erlernen der traditionell chinesischen Medizin mit ihren Konzepten von De Qi und schmerzhafter Akupunktur David Euler kennen lernte, eröffneten sich wieder völlig neuer Ansätze und Möglichkeiten. Vor allem der harmonisierende Ansatz der palpationsgeführten Konstitutionsbehandlung als Grundlage allen Heilens erwies sich als so effizient, dass eine wesentlich intensivere und nachhaltigere Wirkung möglich wurden. Im Zuge meiner Ausbildung in dessen Akupunkturkurs an der Harvard Medical School in Boston, USA, bekam ich noch weitere Anstöße, mein Spektrum zu erweitern. So lernte ich viel von Toshikatsu Yamamoto, dem Erfinder der Yamamoto Neue Schädel Akupunktur (YNSA), Nogier, dem Erfinder der Ohrakupunktur, Denmai Shudo und vielen anderen mehr. In diesem Kompendium habe ich all dieses Wissen zusammengetragen. Es ist eine sehr komprimierte Zusammenfassung mit einer großen Fülle an speziellen Möglichkeiten der Herangehensweise, auch an sehr komplizierte Störungen. Es ersetzt aber nicht ein Lehrbuch der Grundlagen, auch nicht ein bereits profundes Grundlagenwissen. Vielmehr ist es an all jene gerichtet, die sich bereits aufgemacht haben oder sich aufmachen wollen, die palpationsgeführte Akupunktur zu erlernen. Ich möchte all meinen Lehrern danken, die mich an ihrem Wissen teilhaben ließen, allen voran David Euler, der mir in unzähligen Gesprächen solch tiefe Einblicke eröffnete. Danken möchte ich dem ganzen Ausbildungsteam des Harvardkurses für Akupunktur, Toshikatsu Yamamoto, und auch Jochen Gleditsch, Dominik Irnich, Wolfram Stör und all den anderen Lehrern der DÄGfA, die mir die ersten tieferen Einblicke in die Akupunktur ermöglichten. All jenen, die so lehrreiche Bücher geschrieben haben, dass ich daraus viel Wissen und Verständnis gewinnen konnte. Ohne all diese Menschen hätte dieses Buch nie entstehen können.