Kennzahlen für die gesamtwirtschaftliche Bewertung von Erhaltungsstrategien
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BASt Heft 1113 Kennzahlen für die gesamtwirtschaftliche Bewertung von Erhaltungsstrategien M. Socina, Chr. Komma 108 S., 103 z. T. farb. Abb., 15 Tab., ISBN 978-3-95606-134-9, 2014, EUR 18,50 Eines der zentralen Werkzeuge des systematischen Straßenerhaltungsmanagements ist das Pavement Management System (PMS), mit dem anhand von verschiedenen Kriterien Maßnahmen nach finanziellen oder qualitativen Vorgaben gereiht werden können. Bislang wurden bei der Anwendung des PMS entweder Baulastträger- oder Nutzerkosten berücksichtigt, jedoch wurde noch eine gesamtwirtschaftliche Bewertung von Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens war es, Kennzahlen zu erarbeiten, die eine solche gesamtwirtschaftliche Betrachtung ermöglich, und diese für verschiedene Untersuchungsnetze zu berechnen und auszuwerten. Am Beispiel von acht Untersuchungsnetzen konnte aufgezeigt werden, dass es möglich ist, durch die Berücksichtigung der Nutzerkosten im Rahmen der Erhaltungsplanung diese teils erheblich zu senken. In der Praxis würde sich dies in einer Verringerung der arbeitsstellenbedingten Unfallzahlen, der Verkürzung von Stauzeiten und geringeren Staulängen auswirken. Die Verbesserungen für die Straßennutzer können dabei mit vergleichsweise geringen Abstrichen bei der Entwicklung des Zustands des Straßennetzes bzw. des Gesamtnutzens gem. der gängigen PMS-Definition erzielt werden. Die wesentliche Erkenntnis aus dem Projekt ist somit, dass es im PMS-Verfahren ein bislang noch nicht ausgeschöpftes Potential zur Verringerung der Nutzerkosten bei relativ geringem Einfluss auf den Zustand gibt. Gleichzeitig ergibt sich ein sehr günstiges Verhältnis aus Nutzerkosten und Substanzverbesserung, da verstärkt grundhafte Maßnahmen vorgeschlagen werden, die dem Ziel einer substanzorientierten Erhaltungsplanung dienen. Es wurde somit ein wichtiger Baustein für eine gesamtwirtschaftlich optimierte Straßenerhaltung geschaffen, der auch die Akzeptanz des PMS als zentrales Werkzeug der systematischen strategischen Erhaltungsplanung stärken dürfte.