Ergokratie
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Heinrich Färber (1860–1941) entwarf im Wien der Zwischenkriegszeit eine Volkswirtschaftslehre, die in Deutschland völlig unbekannt ist. Wie andere alternative Denker führt er die Umverteilung von fleißig nach reich, Wirtschaftkrisen und Kriege auf die Zinsdynamik zurück. Einzigartig ist seine konsequente Verwerfung der Kreditwirtschaft, die notwendig eine Form von Zins nach sich ziehen muß. Kreditgeschäfte aller Art sollten keinen Rechtsschutz genießen, weiterhin fordert eine radikale Vereinfachung des Steuerwesens, das nicht mehr Sachwerte, Verbrauch und Einkommen, sondern ausschließlich den Geldbesitz treffen und damit das Geldhorten unattraktiv machen soll. Er definiert die Begriffe Geldmonopol, Monetarismus und private Inflation, die er als gesetzlich sanktionierte Geldfälschung durch die Notenbanken entlarvt und von der staatlichen Inflation abgrenzt. Für Färber ist die Volkswirtschaft ein Teilnahmesystem, und das zirkulierende Geld ist die Summe der Anteilscheine aller Schaffenden darin.