Mimikry mit Ornament
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Die Arbeiten von Mariella Mosler (geb. 1962, lebt und arbeitet in Hamburg) bewegen sich an der Grenze von autonomer Skulptur und raumbezogenem Ornament. Dabei zitiert sie souverän vielfältige Formensprachen vom Decorum des Barock bis zur Airbrush-Ästhetik der Pop-Art, vom Primitivismus bis zu den Paradigmen der Moderne. So fertigt Mariella Mosler Arabesken aus Fruchtgummi, knotet filigrane Gebilde aus menschlichem Haar, schüttet Reliefs aus Sand oder kreiert Bodenmosaike aus hunderten Kilogramm Liebesperlen. Sie spielt mit dem ornamentalen Reiz von Oberflächen, nutzt außergewöhnliche Materialien, die aus anderen Zusammenhängen vertraut sind, nun aber oft fremd erscheinen. Banales wirkt auf einmal edel und in scheinbar chaotischen Formen wird plötzlich eine Ordnung erkennbar. So wichtig wie die architektonisch-situative Konstruktion ihrer Wand- und Bodenbilder ist für Mariella Mosler der Entstehungsprozess. Der offensichtliche Arbeitsaufwand, der bis zur Fertigstellung einer riesigen Raumarbeit anfällt, provoziert immer wieder Kommentare zur scheinbaren „Verschwendung von Zeit“. Die Werkgruppe der Masken entzieht sich allerdings dieser Konnotation. Die fantastischen Objekte aus Pappe, Fell, Kokosnussfasern, Kunststoff oder Luftpolsterfolie wirken mit ihren hohlen Augen jeder Zeit entrückt. Mit Texten von Nicole Fritz, Hanne Loreck, Ursula Panhans-Bühler, Annett Reckert.