Ausländerkriminalität in der Schweiz
Autoři
Více o knize
Das Verhältnis zwischen Migration und Kriminalität ist weltweit eine der strittigsten gesellschaftlichen Angelegenheiten der Gegenwart. Steigende Asylströmungen, politisch bedingte Einwanderungswellen, grenzüberschreitende Kriminalität und Erfahrungen im Bereich des Terrorismus sind einige der Faktoren, die der Fragestellung ihre andauernde Aktualität verleihen. Die Schweiz blieb von dieser Entwicklung nicht verschont, und das Thema der Ausländerkriminalität bewies sich als Dauerbrenner der öffentlichen Auseinandersetzungen. Die steigende Besorgnis über die Problematik schlug sich in der Annahme der Eidgenössischen Volksinitiative „für die Ausschaffung krimineller Ausländer (Ausschaffungsinitiative)“ im Jahr 2010 nieder. Das Abstimmungsergebnis widerspiegelt die Befürchtungen der Schweizer gegenüber dem kriminellen Potenzial von Nichtschweizern. Allerdings geben die statistischen Daten keine eindeutige Bestätigung für eine bedrohliche Mehrbelastung von Nichtschweizern. Warum wird dann die Kriminalität von Zuwanderern vermehrt als Bedrohung angesehen? In Anbetracht der oben aufgeführten Erwägungen bezweckt die Abhandlung die Analyse des Phänomens Ausländerkriminalität im gesellschaftlichen Gefüge der Schweiz. Die Autorin vertritt die These, dass die Furcht vor Kriminalität der ausländischen Minderheiten in der Schweiz keinen direkten Zusammenhang mit der Kriminalitätslage und -entwicklung hat. Um diese These zu belegen, werden die wichtigsten Facetten und rechtlichen Rahmenbedingungen der aktuellen Migrationsbewegungen in der Schweiz untersucht. Grosse Aufmerksamkeit wird der Analyse des Ausländerbestandes, der statistischen „Wirklichkeit“ der Ausländerkriminalität, der Haltung der Einheimischen zu Migranten im historischen Kontext sowie der Wandlung der politischen Haltung geschenkt. Abschliessend wird anhand der Medieninhaltsdatenanalyse das durch die Massenmedien vermittelte Ausländerbild untersucht.