Zwischen Zuschreibungen und Selbstinszenierung
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In dieser Arbeit werden die komplexen Aushandlungsprozesse von Geschlechterrollen im universitären Kontext an der Universität Dar es Salaam in Tansania untersucht. Hierbei werden nicht nur geschlechtsspezifische Selbstinszenierungen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ unter Studierenden im universitären Alltagsgeschehen analysiert, sondern auch am Campus vorherrschende Diskurse über Familie, Sexualität, Religion sowie Kleidungs- und Körperstilen im Kontext existierender (Ideal ) Vorstellungen von Geschlechterrollen betrachtet. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie diese Diskurse die alltäglichen Interaktionen zwischen Studierenden, u. a. in Lehrveranstaltungen, prägen. Im abschließenden Teil der Arbeit erfolgt eine Betrachtung der Auswirkungen der analysierten Geschlechterideale im Kontext der sensiblen Thematik von sexual harassment an der Universität. Es wird herausgearbeitet, dass Studentinnen einen stetigen Balanceakt im Universitätsalltag vollbringen müssen. Zwar erhalten sie eher soziale Anerkennung über ein attraktives Erscheinungsbild als über gute Noten, jedoch erhöhen schlechte Noten und ein „weibliches“ Auftreten das Risiko sexueller Belästigung. Inhaltlich werden die vielfältigen Aushandlungsprozesse von Geschlechterrollen unter Studierenden an der Universität Dar es Salaam in Tansania untersucht. Hierbei wird betrachtet, wie sich Studierende im Kontext existierender (Ideal-)Vorstellungen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ im universitären Alltag selbst inszenieren.