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Der sensus communis bei Kant

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Sinnlichkeit und Intersubjektivität, in jüngerer Zeit immer mehr im Mittelpunkt des philosophischen Interesses, werden in dieser Studie in Bezug auf den sensus communis bei Kant analysiert und erfahren hier eine Aufwertung im Kontext seiner gesamten Philosophie. Theoretischer, praktischer und ästhetischer Gemeinsinn werden erstmals spezifisch identifiziert und neuartig im Sinne Kants systematisiert. Im gemeinen Verstand findet sich die Tendenz vom Aposteriori zum Apriori – hier vermittelt Intersubjektivität –, umgekehrt findet sich mit dem moralischen Gefühl ein Niederschlag der Intellektualität in der Sinnlichkeit – hier vermittelt Intrasubjektivität. Nur durch beide Richtungen kann das sinnlich-vernünftige Wesen seine Intellektualität verwirklichen. Die Linien treffen sich im ästhetischen sensus communis, der die intrasubjektive Harmonisierung von Sinnlichkeit und Intellektualität mit der intersubjektiven Mitteilbarkeit kondensiert. Die systematische und architektonische Funktion der „Kritik der Urteilskraft“ besteht somit nicht nur in der Überbrückung von Natur und Freiheit, sondern auch in der vom sensus communis erreichten Vereinbarkeit von Sinnlichkeit und Intellektualität sowie von Inter- und Intrasubjektivität.

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2016, pevná

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